Der Verein Clubs am Main hat in einer Pressemitteilung zur neuen Coronaschutzverordnung Stellung genommen. Darin wird unter anderem klargemacht, dass die 2G-Regelung in dieser Form nur eine Übergangslösung darstellen kann. Denn mit dieser Regelung, mit der Clubs wieder normal öffnen können, ungeimpftes Publikum bleibt aber außen vor. Diese Vorgehensweise ermöglicht den Clubs zwar eine neue Perspektive, nach über anderthalb Jahren geschlossenen Dancefloors, führt aber auch zu Ausgrenzung und Ablehnung.
Mehr zu den aktuellen Regeln findet Ihr in unserem Artikel: Das Tanzhaus West öffnet für erste Indoorveranstaltungen
Clubs am Main ist ein Netzwerk für Veranstaltungs- und Clubkultur in Frankfurt/Rhein Main. Seit 2012 tritt der Verein als Interessensvertretung der regionalen Clubbetreiber, Festivalmacher, Veranstalter, DJs und Künstler auf. Der Verein vertritt dabei die Interessen seiner Mitglieder sowohl auf politischer Ebene als auch im öffentlichen Raum. Clubs am Main ist ein Regionalverband der LiveMusikKommission und damit Teil eines bundesweiten Netzwerks, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Musikclubs und -Festivals als Spielstätten zu fördern und nachhaltig als Teil der Kreativwirtschaft im kulturellen Leben zu verankern.
Hier nun die komplette Pressemitteilung:
Aufatmen in der Clubszene – Es wird tatsächlich geöffnet
Viele Clubs in Hessen begrüßen die Abkehr von der 7-Tage-Inzidenz zugunsten einer differenzierteren Lagebeurteilung anhand der Hospitalisierungsrate und die Möglichkeit, mittels 2G Konzepten ohne Einschränkungen die Innenräume öffnen zu können. Zum ersten Mal seit Beginn des Lockdowns ergibt sich eine nachhaltige Öffnungsperspektive für viele Kultureinrichtungen. Die Verordnung bildet nun die Realität ab, in der viele Geimpfte zu Recht die Rückkehr zur Normalität fordern. Diesen Menschen können nun Veranstalter:innen und
Clubbetreiber:innen ein Angebot machen. Darüber hinaus sind die Hoffnungen groß, zur Impfmotivation beitragen zu können und mit Clubangeboten Anreize zu setzen.Dennoch, die Regelung kann in dieser Form nur eine Übergangslösung darstellen. Denn die Verantwortung, inwiefern die gesellschaftliche Teilhabe von Geimpften und Ungeimpften gestaltet wird, wird nun vom Staat auf die Betreiber:innen von Gastronomie, Bars und Clubs abgewälzt. In anderen Bundesländern mit 2G-Regelungen wie Hamburg gab es schon gesellschaftliche
Verwerfungen. Daher muss beachtet werden, ein Club, der nur für die 2G-Gruppe seine Türen öffnet, handelt aus Alternativlosigkeit. Denn Veranstaltungen unter der 3G-Reguelung sind nach
wie vor unmöglich durchführbar. Daher muss in der nächsten Zeit bewertet werden, ob dieses Modell funktioniert und ob sich ein wirtschaftlicher Betrieb etablieren lässt, der die Clubs über den Herbst und Winter rettet. Nach wie vor sind Wirtschaftshilfen unabdingbar, da sich die Besucherzahlen nicht vorhersagen lassen. Auch die Veranstaltungsorte, die das 2G aus unterschiedlichen Gründen ablehnen, gilt es weiterhin zu unterstützen.„Endlich können wir wieder öffnen, das tut uns und allen gut, die lange nun verzichtet haben. Es ist fast ein Aufatmen spürbar. Aber trotzdem müssen wir jene im Blick behalten, die wir nicht
hereinlassen dürfen. Langfristig kann kein Weg daran vorbeiführen, wieder Gastgeber für alle zu sein.“
Matthias Morgenstern, Vorsitzender Clubs am MainQuelle: per Mail
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