Die LiveKomm und die Clubcommision Berlin haben auf Facebook berichtet, dass Clubs künftig als Kulturorte rechtlich definiert werden sollen. Dies hat die CDU-Fraktion Berlin am Sonntag auf ihrer Klausurtagung beschlossen. Das Land Berlin soll dazu eine Initiative im Bundesrat einbringen, um das Bundesrecht entsprechend zu ändern. Besonders interessant ist dabei auch die mit einhergehenden positiven Dinge bei Sachen wie der Baunutzungsverordnung und baurechtlichen Belangen.
Denn in der Begründung heißt es.
Auch die zahlreichen Clubs und weitere musikalische Kulturorte sind ein wichtiges Indiz für die große Bedeutung der Musik für den Kreativstandort Berlin. Bei der genaueren Betrachtung der Clubszene Berlin wird deutlich, dass es sich hierbei zu einem überwiegenden Teil keineswegs um rein profitorientierte, der reinen Zerstreuung und Entspannung dienende Vergnügungsstätten, sondern vielmehr um Kulturorte handelt, die den Besuchern Berlins, aber vor allem auch den Berlinerinnen und Berlinern das große Spektrum, und den großen kulturellen Wert der Musik verdeutlichen und erfahrbar machen. Während jedoch Opern und Konzerthäuser mit ihrem zumeist klassischen Programm als Anlagen für kulturelle und sportliche Zwecke“ gelten, werden Clubs als Vergnügungsstätte“ definiert. Hierdurch werden diese nicht nur mit Diskotheken und Tanzlokalen, sondern auch mit Spielhallen und Bordellen gleichgesetzt, wodurch ihr großer kultureller Wert sowie ihr Angebot zur Entwicklung körperlicher und geistiger Fähigkeiten bzw. die Beschäftigung mit Werken der Kunstrichtung Musik nicht berücksichtigt wird. Wir halten die Definition dieser modernen Konzerthäuser als Vergnügungsstätten“ für nicht mehr zeitgemäß und fordern daher die entsprechende Änderung der Baunutzungsverordnung und damit die baurechtliche Gleichstellung mit „Anlagen für kulturelle und sportliche Zwecke“. Mit dieser Gleichstellung und den damit verbundenen moderateren Bestimmungen im Bereich des Brandschutzes aber vor allem im Bereich der Lärmemissionen etwa in Wohngebieten, kann das immer weiter fortschreitende Clubsterben an zentralen Stellen unserer Stadt sowie der damit unwiederbringliche Verlust dieser wichtigen Kulturinstitutionen, mit ihren fast 10.000 Beschäftigten und ihrem jährlichen Umsatz von über 200 Millionen Euro alleine in Berlin, aufgehalten werden.
Dies alles wäre ein wirklich bemerkenswerter Schritt und eines der wenigen Highlights aus den Reihen der Politik, wenn es um die Förderung und Anerkennung von Clubkultur geht. Denn sollte der Stein einmal ins Rollen gebracht werden, dürften eventuell auch andere Bundesländer folgen. (Zwickersmily an Hessen)
Link: LiveKomm
Link: Clubcommission Berlin