In der Nacht vom Freitag den 9. Juni auf Samstag den 10.Juni 2017, ist in Bad Kreuznach der Glub Gold von einem Großaufgebot der Polizei besucht wurden. In der Nacht waren unter anderem die DJs Andy Düx und Dag im Line Up vertreten. Andy Düx postete dann auch direkt am Samstag morgen per Facebook von der Razzia. Zuvor hatte die Polizei bereits per Pressemitteilung die Medien vorab über die Razzia informiert.
Aktuell führt die Kripo Bad Kreuznach in Abstimmung mit Staatsanwaltschaft und Amtsgericht Bad Kreuznach mit einem Großaufgebot von Polizeikräften eine Drogenrazzia in einer Diskothek am Bad Kreuznacher Europaplatz durch. …
… Neben der Kripo Bad Kreuznach befinden sich Kräfte der Polizeiinspektion Bad Kreuznach, zwei Hundertschaften der Bereitschaftspolizei Rheinland-Pfalz, mehrere Rauschgiftsuchhunde des Polizeipräsidiums Mainz sowie die Bundespolizei und die Zollfahndung im Einsatz.
Hintergrund der Polizeiaktion sind begründete Tatsachen, dass in der Diskothek regelmäßig mit Drogen gehandelt und gegen Vorschriften des Jugendschutzgesetzes verstoßen wird sowie damit in jüngster Vergangenheit einhergehende Bemühungen kriminell agierender Personengruppierungen, in Bad Kreuznach rechtsfreie Räume, sogenannte „No-Go-Areas“, zu schaffen. …
via presseportal.de
Diverse Augenzeugenberichte und Fotos in den sozialen Netzwerken belegen, dass es keine Untertreibung war bezüglich des Großaufgebots der Beamten. Bei dieser Größenordnung könnte man nun davon ausgehen, dass die Ergebnisse dieser Razzia im Verhältnis stehen, doch die Pressemeldung der Polizei gibt sich da relativ bedeckt bis nüchtern.
Die Polizei hat im Rahmen ihrer von 02:30 Uhr bis etwa 05:30 Uhr durchgeführten Razzia in einer Bad Kreuznacher Diskothek insgesamt 128 Personen durchsucht und deren Identität festgestellt. Die Kontrollmaßnahmen führten zur Sicherstellung von Betäubungsmitteln in insgesamt nicht geringer Menge, darüber hinaus hielten sich mehrere Jugendliche in der Diskothek auf. Im Ergebnis wurden die der Polizei vorliegenden Hinweise auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie gegen das Jugendschutzgesetz bestätigt.
via presseportal.de
Wie schon in früheren Fällen von Razzien (Elfer, Tanzhaus West), bei denen der Aufwand in keinen Verhältnis zu dem Ergebnissen stand, so ist auch hier auffällig wie schwammig die Formulierung der Ergebnisse gehalten wird. Dass man hier keine Mengenangaben zu den gefunden Substanzen macht ist schon sehr verwunderlich. Denn wenn es doch ein „nicht geringe Menge“ ist, dann könnte man doch mit dem Ergebnis punkten.
Bei den Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz sollte man sich auch immer vor Augen halten, dass Jugendliche schon immer Mittel und Wege fanden, sich bei nicht Volljährigkeit in Clubs und Diskotheken zu schmuggeln. Das Thema ist so alt, wie es das Nachtleben gibt und übergreifend in jedem Musikgenre anzutreffen. Selbst ausreichende Kontrollen an der Tür könne dieses nicht zu 100% verhindern.
In Bezug aus der ersten Pressemeldung von wegen „kriminell agierender Personengruppierungen“ und „No-Go-Aeras“ wurde nichts weiter verlautbart. Hier fasste die Allgemeinen-Zeitung in einem Artikel die Hintergründe zu dieser Aussage etwas zusammen.
Außerdem hatten auch die Ermittler der seit einigen Monaten arbeitenden Soko „Schranken“, die sich mit den Umtrieben der kriminellen Gruppierung, die sich selbst „No Mercy“ nennt, beschäftigt, die Disko am Europaplatz zunehmend ins Visier genommen. Die Mitglieder der „No Mercy“-Bande hatten in jüngster Vergangenheit versucht mit Gewalt „rechtsfreie Räume“, so genannte No-Go-Areas, zu schaffen, in denen sie unbehelligt von der Polizei ihren kriminellen Geschäften nachgehen wollten. Das hatte zu entschlossenen Gegenreaktionen von Polizei und Justiz geführt. Zahlreiche Mitglieder der Bande, darunter der mutmaßliche Anführer, standen und stehen derzeit in Bad Kreuznach wegen verschiedener Delikte vor Gericht.
via allgemeine-zeitung.de
Es scheint also so, dass obwohl die Razzia von langer Hand geplant war, es bei gerade mal 128 durchsuchten Personen etwas übertrieben war, mit bis zu 200 Einsatzkräften, Drogenspürhunden usw. in den Einsatz zu gehen. Aber das liegt ja im Trend, wie wir hier in Frankfurt bereits wissen. *ironieoff*
Ein Kommentar
Klasse recherchiert, toll geschrieben! Sollte mehr online stehen!