Anmerkung: Dieser Kommentar spiegelt ausschließlich die Meinung des Autors wider.
Wisst Ihr was mir aufn Sack geht? Bauernfängerei.
Ein Begriff, der noch aus alten Zeiten stammt und das Vorgehen der absichtlichen und verwirrenden Darstellung bestimmter Dinge darstellt, umso Leute für etwas zu ködern. In diesem Fall rede ich von dubiosen „free entry“ Angeboten bei Events. Vielleicht habt Ihr auch schon eine dieser „free entry“ Partys auf Facebook gesehen.
Oh „freier Eintritt“!! Na da klicke ich doch mal „teilnehmen“ in diesem Event an und bringe dem Veranstalter damit noch mehr Views. Auf das noch mehr Leute so wie ich denken und auf „teilnehmen“ klicken. *ironieoff*
Genau um diese Mechanik geht es zuerst einmal. Warum? Nun, zum einen geht es um viel Reichweite in den Sozialen Netzwerken. Diese bringt Aufmerksamkeit und die Zielgruppe letztendlich zum Event. Doch an den „freien Eintritt“ sind oft auch Bedingungen geknüpft, die meist erst bei ganz genauem Hinschauen offensichtlich werden. Doch eben dieses genaue Hinschauen, machen die Wenigsten. Denn, was noch vor ein paar Jahren als „echter“ „freier Eintritt“ beworben wurde, ist mittlerweile nichts anders als eben jene Bauernfängerei.
Da steht dann z.B. irgendwo in der ellenlangen Eventbeschreibung etwas von „Du musst im Event zusagen und vor 0 Uhr auf der Party sein“, „lade so und soviel Freunde ein“ oder „teile das Event, like oder kommentiere Dieses oder Jenes“ und Du stehst auf der „Liste für freien Eintritt“. Es gibt viele Arten wie Veranstalter solcher Events zwar die Chance auf freien Eintritt gewähren, aber darauf hoffen, dass die Mechanik nur ein Teil davon mitbekommt, die Masse das Event aber als „kostenloses Erlebnis“ registriert.
Die Kalkulation geht daher oft auch auf. Denn wer liest sich denn schon Eventbeschreibungen genauestens durch? Denn wenn man das „Kleingedruckte“ bzw. in dem Fall die Bedingungen zum „freien Eintritt“ nicht wahrnimmt, weil sie oft nicht „gut sichtbar“ kommuniziert werden und man guten Glaubens auf die Party geht, dann muss man am Ende ganz klar Eintritt zahlen.
Doch wie viele sind am Ende bereit, sich an der Kasse umzudrehen und zu gehen, weil sie sich verarscht fühlen? Wohl die Wenigsten. Und so geht der Plan auf und der Veranstalter bekommt durch seinen Köder die Leute doch auf seine Party. Dieses Vorgehen ist natürlich nichts Illegales. Aber es agiert doch irgendwie in einer „moralischen“ Grauzone und hinterlässt einen üblen Nachgeschmack. Dies zeigte auch ein Teil des Feedbacks zu unserer Jahresabrechung 2016, wo eben genau diese Praktiken einigen von Euch sauer aufstoßen sind.
Mal ehrlich Leute, wer glaubt denn, dass es sich jemand wirklich leisten kann, einfach so etwas für „umsonst“ anzubieten? Auch wenn wir alle Spaß und Zerstreuung auf den Partys suchen und wir oft mit positiven Emotionen die Nächte erleben, so benötigt es im Hintergrund verdammt viel Arbeit und auch Geld, was man aufbringen muss, um Events zu organisieren. Genau dieses Geld muss am Ende aber auch wieder in die Kasse kommen.
Jeder Act, egal ob großer oder kleiner Namen, sollte zumindest eine „angemessene“ Gage erhalten, welche meist über den Eintritt finanziert werden muss. Security-, Kassen- und Garderobenpersonal kosten Geld. Oft muss Miete für die Location aufgebracht werden oder als Club hat man laufende Kosten. Werbung kostet, der Aufwand um Bookings zu organisieren kostet nicht nur Zeit sondern oft auch verdammt viel Nerven. Gema, Putzleute, Mieten für Geräten und Technik, Wartung von Geräten. Die Liste ist lang, wenn es um Kosten geht, die man bei Veranstaltungen oder als Club hat.
Geiz ist schon lange nicht geil, sondern die Pest unserer Generation. Wie soll man etwas wertschätzen, wenn man den Dingen Ihren Wert aberkennt. Und genau so sehe ich es bei diesen dubiosen Veranstaltungen. Denn auch wenn viele nicht auf diese Veranstaltung gehen oder die Mechanik dahinter verstanden haben, so haben sie im Kopf, dass es da Events mit „freien Eintrittt“ gab. Dann fangen sie auf einmal an, andere Events und Ihre Eintrittspreise gegenüber zustellen und Birnen mit Äpfeln zu vergleichen.
Das ist Gift für alle Clubs und Veranstalter, die sich den Arsch aufreißen, um ein ständig attraktives Programm zusammenzustellen. Von daher „don´t support“!
Euer Grille