Da ist er nun endlich. Der neue Star Wars Film. Wer hätte je gedacht, dass es nach der kontroversen Prequel-Trilogie noch einmal den Versuch geben würde, weiter Filme zu machen.
Durch den Einkauf der Marke Star Wars und Lucasfilm 2012 durch Disney, war diese Frage zumindest keine mehr. Wer sich dieses Franchise ins Boot holt, der hat auch Großes damit vor.
Die Skepsis blieb allerdings. Nicht zuletzt, weil mit J.J. Abrams ein Mann das Zepter in die Hand bekam, der bereits schon Star Trek zu einem Reboot verholfen hatte. Oft heisst es ja das sich die Trekkis mit den Star Wars-Jüngern und umgekehrt nicht vertragen würden. Ich persönlich sah dies eher positiv. Das Reboot von Star Trek hat mir zumindest sehr gut gefallen und J.J. Abrams war bekennender Star Wars Fan. Er hatte also die Leidenschaft, die kreative Ader und vor allem das handwerkliche Können für diese Vorhaben.
Spätestens mit dem ersten Teaser-Trailer 2014 war das Star Wars-Fieber auch bei den Skeptikern ausgebrochen und sie sollten nicht enttäuscht werden. In den nächsten Zeilen möchte ich nun ein kleines Review ohne Spoiler zum neuen Star Wars Teil abgeben.
Eines stand für mich nach dem schauen von Episode VII fest. Die Magie ist wieder da. Das ist Star Wars. Ich weiß nicht ob es an meiner momentanen emotionalen Verfassung lag, aber ich habe nicht nur an einer Stelle Tränen der Rührung vergossen.
Star Wars, die Mythologie dahinter, das Universum und vor allem seine Charaktere hatten mich schon damals, als ich zum allerersten Mal einen Teil mit „Episode VI – Die Rückkehr der Jediritter“ sah, fest in Ihren Bann gezogen. Das jetzige Wiedersehen mit einem komplett neuen Abenteuer und einem Teil eben jener liebgewonnenen Charakteren war ein unbeschreibliches Gefühl. Und auch die neu eingeführten Charaktere wie Finn und Rey, Poe, BB-8 oder auch Kylo Ren brachten sofort die Magie der alten Tage wieder ans Licht. Denn das Zusammenspiel ist, wie man es aus den alten Teilen kennt und die Inszenierung lässt sich genug Zeit, rückt die Dinge in ein passendes Licht und verrät erst einmal nicht zu viel. Somit lässt alles noch viel Raum für eigene Interpretationen zu und damit auch viel Platz für die nächsten Teile.
Der im Vorfeld als Merchandise-Charakter verschriebene Droide BB-8 entpuppte sich als sehr eigenständiger Charakter mit viel Charme und Persönlichkeit. Somit konnten alle Befürchtungen bei Seite gelegt werden und BB-8 ist nicht nur ein Publikumsliebling, sondern irgendwo auch ein vollwertiger Charakter zu den anderen.
Überhaupt ist der Cast sehr gut gelungen und überzeugte zumindest mich. Vor allem die Figuren von Fin, Rey und Kylo Ren haben alle scheinbar interessante Origin-Storys, die zwar angedeutet, aber noch nicht gänzlich erklärt werden. Vor allem die Figur von Kylo Ren dürfte wohl die interessanteste sein. Auch wenn man zuvor Zweifel hatte, warum Adam Driver diese Rolle spielt, so ist diese Besetzung perfekt getroffen und das Schauspiel von Adam ist mehr als gelungen.
Auch wenn Episode VII parallelen zu früheren Teilen aufweist, so bin ich darüber nicht böse. Für mich ist es unter anderem ganz klar, dass (ok kleiner Spoiler) ein Projekt wie der Todestern weiterentwickelt wird und man zumindest beim dem Konzept bleibt. Ist irgendwie logisch. Warum sollte es im Star Wars Universum anders sein, als in unserem.
Der Look von Episode VII ist die perfekte Mischung aus Handmade und digitalen CGI-Effekten. Man merkt dem Film an, dass hier endlich wieder mit zum Teil echten Kulisse, Explosionen und Figuren aus Puppen gearbeitet wurde. Dies Entscheidung wurde schon im Vorfeld wohlwollend aufgenommen und tut dem Film verdammt gut.
Sicher gibt es ein paar Stellen im Film bei denen man sich streiten kann, ob das jetzt mit CGI hätte sein müssen. Aber das wäre Gemecker auf hohem Niveau. Ich hab das Setting und die darin eingebetteten Effekte an fasst keiner Stelle als zu aufgesetzt empfunden.
Überhaupt hat der Film wundervolle Locations, sowie schön schräge und verschrobene Kreaturen zu bieten. Das Feeling sich in einem Universum zu befinden, in dem es so viel zu entdecken gibt, dieses Gefühl hat man sofort, wenn man Rey in den ersten Minuten auf Jakku folgt.
Obwohl es zum Teil im Film sehr düster zugeht, kommt der Humor nicht zu kurz. Dieser ist sogar so gut eingebettet, dass er es immer wieder schafft einen zu überraschen. Nicht nur was das Timing an geht, sonder auch in der Art und Weise, wie er eingesetzt wird. Hut ab für diese gekonnte Umsetzung.
Der Star Wars Fan wird sich mit Sicherheit nicht die Frage stellen, ob er ins Kino muss. Jemand der zu Star Wars nicht so den Bezug hat, dem wäre zu empfehlen sich die Teile 4-6 der alten Trilogie anzuschauen und dann ins Kino zu gehen. Sicher, man muss es nicht wirklich. Aber es würde an manchen Stellen im Film das Verständnis fehlen, für Anspielungen und Gags in Bezug zu den alten Teilen. Es wäre aber immer noch ein bombastisches Kinoerlebnis, aber nur zu 95%.
Der Erfolg von Episode VII ist mittlerweile unumstritten. Nicht nur an der Kinokasse, sonder auch bei den meisten Fans und Kritikern. Nun bleibt nur zu hoffen, dass das was J.J. Abrams mit Episode VII angefangen hat der neue Regisseur und der neue Drehbuchschreiber in Episode VIII in diese Qualität fortsetzen kann.
Auch bei den kommenden Filmen abseits der neuen Trilogie bin ich guter Hoffnung, dass man sich an Episode VII orientiert und ähnliche Qualität abliefern wird. Zumindest hat Disney bei den Marvel-Filmen bereits bewiesen, dass dies durchaus machbar ist und zwar mal in leisen (Ant-Man) und mal in lauten (Captain America 2) Tönen.
Insofern freue ich mich auf „Star Wars – Rouge One“ 2016 und den noch unbetitelten Han Solo Film aus der „Star Wars Anthology“ Reihe.
the force is strong with this movie..
Ein Kommentar
Ich wußte schon beim Reingehen, daß Das Erwachen der Macht abgekupfert sein würde. Die Vorschauen haben auch klargemacht, daß es stellenweise visuell beeindruckend sein würde. Aber ich war echt überrascht von den langweiligen Dialogen, der stagnierenden Dramatik und dem völligen Fehlen von Magie. Selbst als reines Spektakel ist es den früheren Filmen weit unterlegen.
Daisey Ridley war als Rey ziemlich gut, obwohl ich „starke Frauen“ als Hauptfiguren in Actionfilmen sehr satt habe. John Boyega war eine schlechte Wahl als Finn. Ich mag einfach das Gesicht dieses Kerls nicht: : vorspringender Kiefer, große Lippen und Zähne, platte Nase mit riesigen Nasenlöchern etc. Er schwitzt viel, sein Mund steht immer offen, und die Kamera taucht praktisch in seine Nasenlöcher ein.
Adam Driver spielt Kylo Ren, die lächerliche Darth-Vader-Billigkopie, inklusive schwarzem Helm. Ren hat null Würde. Er ist so spindeldürr wie Barack Obama und strengt sich genauso an. Er hat Wutanfälle wie ein Teenager. Er soll von emotionalen Konflikten geplagt sein. So heißt es jedenfalls im Drehbuch. Aber das kommt auf der Leinwand nicht rüber. Seine beste Szene ist das Schlußduell im Wald mit Rey. Aber ich dachte, daß man ein langes Training bräuchte, um ein Lichtschwert zu führen, und Rey hat keines gehabt.
Es gäbe noch einiges zu dem Film zu sagen, aber ehrlich gesagt, wird hier alles ( wenn auch nicht spoilerfrei) gesagt:
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