Dass die Clubszene hierzulande große Probleme hat, ist ja bekannt. Aber ein Blick auf die andere Seite der Weltkugel zeigt: Es geht noch schlimmer.
Anfang der 2000er Jahre hatten wir enge Verbindungen zur Szene in Singapur. Im Rahmen unserer Germany Singapore Connection hatten wir damals DJs hin- und hergeschickt. Aus diesen Tagen bestehen noch Kontakte, die nun von einer dramatischen Clubkrise in Singapur berichten.
Die Krise dort ist geprägt von extremem Rückgang der Besucher und Schließungen von Locations. Hauptgründe sind vor allem hohe Kosten durch starke Alkoholsteuern und strenge Lizenzvorschriften, die Getränkepreise und Betrieb verteuern, sodass Gäste immer öfter zu Hause bleiben. Dazu kommen restriktive Regeln wie stark eingeschränkte Öffnungszeiten und Alkoholverkaufsverbote in bestimmten Gebieten.
Nur mal als Beispiel zu den aktuellen Preisen: Eintritt 20–40 Euro, Bier 8–12 Euro, Shot ca. 7 Euro.
Neben diesen äußeren Faktoren gibt es auch kulturelle und musikalische Herausforderungen: Spannungen innerhalb der Szene zwischen Mainstream-Clubs (z.B. House, Disco) und anderen Kollektiven (z.B. Techno), die sich mittlerweile ausgegrenzt fühlen. Besonders schwierig ist die Lage für DIY- und Underground-Partys, die kaum passende Locations finden. Es fehlt also vor allem an Freiräumen, um die Szene lebendig zu halten.
Wenn man diese Ausgangslage betrachtet, haben wir hier in Deutschland noch richtig gute Karten. Auch wenn uns ebenfalls Preise zusetzen und die Szene irgendwie gespalten erscheint. Wir haben zumindest viele Möglichkeiten, unseren bevorzugten Sound tanzend auszuleben. Die zahlreichen unterschiedlichen Events in unserem Kalender zeigen dies deutlich und darüber sollten wir uns freuen.