Nach 16 Jahren ist Schluss: Das beliebte Homerun Open Air in Gelnhausen wird diesen Sommer nicht mehr stattfinden. Wie die Veranstalter in einer Pressemitteilung über das FAZE Magazin bekannt gaben, ist das Ende des renommierten Techno-Events in der östlichen Rhein-Main-Region besiegelt.
Das von Rocky Musleh ins Leben gerufene Festival wurde über Jahre hinweg zu einem festen Bestandteil der elektronischen Musikszene. „Ein einzigartiges Erlebnisevent im Zeichen der elektronischen Musik, mit nationalen und internationalen Stars“, so die Veranstalter rückblickend. Das eingespielte Produktionsteam kehrte Jahr für Jahr an den alten Exerzierplatz – den namensgebenden ehemaligen Baseballplatz – zurück und formte das Festival mit viel Herzblut.
Doch nun bleibt der Platz still. Die Gründe für das Ende sind laut Veranstalter „vielfältig“: Vor allem immense Kostensteigerungen seit der Corona-Pandemie, die nicht mehr über Ticketpreise aufgefangen werden konnten, setzen dem Projekt wirtschaftlich zu. Die tatsächlich stark gestiegenen Preise haben sicherlich nicht gerade für mehr Publikum gesorgt.
Auch das Fehlen von Synergien mit dem zweiten Festivalprojekt des Veranstalterteams, dem Seeliebe Festival in Hanau, spielte eine Rolle. Dieses bekommt ab sofort keine Genehmigung mehr: „Die Stadt Hanau sah, dass der große Publikumszuspruch nicht mehr mit dem Landschafts- und Naturschutz vereinbar sei“, heißt es in der Mitteilung. Auch fehle dort das Baurecht für eine Anpassung an die wachsende Nachfrage.
Dass die Nachfrage so hoch war, lag sicher auch an den hochkarätigen Bookings. So trat im September 2023 zuletzt Sven Väth auf, zuvor waren bereits Größen wie Maceo Plex, Radio Slave, Honey Dijon, Ben Klock oder Hot Since 82 zu Gast.
Während die Stadt Gelnhausen das Homerun Open Air „mit allen Kräften unterstützte“, verlor das Veranstalterteam somit gleich zwei zentrale Säulen seines Festivalgeschäfts.
Die Geschäftsführer Bob Riemer und Aarash Musleh zeigen sich enttäuscht über das Ende beider Veranstaltungen. „Sehr gerne hätten sie sich noch einmal im Rahmen einer Abschlussveranstaltung von ihren langjährigen Fans verabschiedet“, heißt es weiter. Der Rückzug bedeutet einen spürbaren kulturellen Verlust für die Region. „Die östliche Metropolregion Rhein-Main wird durch das Ende der Veranstaltungen kulturell deutlich ärmer werden“, so das abschließende Fazit.
Ob und in welcher Form es neue Projekte geben wird, ist offen – das Team kündigte jedoch an, sich künftig „in neue Geschäftsfelder zu orientieren“.
Quelle: Faze Mag