Mit einem Posting auf Facebook verabschiedet sich Röderberg-Macher Andi König am Mittwoch den 19.07.2017 bei seinen Gästen.
Hallo Frankfurt,
Röderberg ist Geschichte. Der Name hat mir ohnehin nicht gefallen und das Publikum hat den Laden leider nicht wirklich gewollt. Ich muß mich fürs Programm im ersten halben Jahr wirklich entschuldigen, es war nie meine Absicht hier einen Kommerztempel zu errichten. Ich kannte mich in der hiesigen elektronischen Szene noch nicht gut aus und habe den falschen Leuten vertraut. Gegen Ende wurde es musikalisch interessant und ich denke es könnte mit den bunten Live/Kunst/Elektro/Tanzkollektiven eine clubfähige Richtung entstanden sein, die Zukunft hat. Für mein Projekt kam das zu spät, sollen andere ihr Glück versuchen. Macht´s gut, Andi König.Quelle: Facebook
Damit ist Zukunft, der ehemaligen O25 Location im Frankfurter Ostend, wieder einmal ungewiss. Eröffnet hatte der Röderberg im November 2016. Unterstützt wurde das Projekt von Agenturinhaber und Musiklabelbetreiber Kai Schmidt (Skailine Am Main, Re:Fresh Your Mind). Im damaligen Pressetext stellte man ein Konzept vor, was sich nicht nur auf die elektronischen Clubabende am Wochenende beschränken, sondern auch die Vielseitigkeit der Location fördern sollte. So hies es:
Hier verschmelzen die Kompetenzen erfahrener Eventgastronomie und kreativen Marketings. Während am Wochenende das Rahmenprogramm von Clubnächten der elektronischen Musik getragen wird, sind ab 2017 weitere Öffnungstage für Konzerte und Kulturveranstaltungen geplant. König und Schmidt blicken hier experimentierfreudig in die Zukunft, denn angedacht sind u.a. Poetry Slams, Mädchenflohmärkte und OFF-Bühnenevents.
Es entwickelten sich die Dinge allerdings etwas anders. Im Mai 2017 kündigte Kai Schmidt seinen Rückzug aus dem Projekt an. Genaue Gründe sind nicht bekannt. Die elektronischen Clubabende konnte sich allerdings bis dahin nicht erfolgreich etablieren. Dies auch trotz dem ein oder anderen Highlight. Ab Mai fanden dann vermehrt Events mit anderen Genres und Veranstaltungskonzepten statt.
Wie es nun mit der Location weiter geht ist bisher nicht bekannt. Es wurde über einen sehr langen Zeitraum der letzten Jahren viel in die Location investiert und viel saniert. Dennoch sind noch nicht alle Räume in einem einsatzbereiten Zustand und bieten noch mehr Möglichkeiten als bisher. Doch mit dem Ende reiht sich der Röderberg mit einem weiteren Kapitel schwieriger Frankfurter Clubexistenzen ein. Zuletzt erlebte das Karlson/On eine Berg und Talfahrtfahrt, existiert aber zumindest noch. Und das ehemalige Kingka schaffte es nicht, sich als Freiheit2112 zu etablieren.
Update: Kai Schmidt hat sich in einem Posting auf Facebook zur Schließung des Röderberg und insbesondere zu den Vorwürfen des Besitzers geäußert. Das Ganze entwickelt sich ein wenig zu einem Schlagabtausch. Scheinbar gab es im Hintergrund jede Menge Interessenkonflikte, was natürlich keine gute Basis bei einer Clubführung ist. Es wird aber auch diverses Fehlverhalten in verschiedenster Art Andi König gegenüber angeprangert. Da das Statement von Kai Schmidt auf „nicht öffentlich“ gestellt ist, werden wir daraus keine Zitate veröffentlichen.