Frankfurt hat einen neuen Club im Nachtleben – wobei, die Location ist neu, der Name jedoch alt. Im Dezember 2021 startete das Tokonoma im ehemaligen Orange Peel. Damals war das Konzept, das ihr hier noch einmal nachlesen könnt, geprägt von einem durchdachten Raumdesign, einem guten Soundkonzept und einem hohen Anspruch an das Programm.
Allerdings befanden wir uns 2021 noch mitten in der Corona-Pandemie, was den Start der Location erschwerte. Um ehrlich zu sein, habe ich damals versucht, den Verlauf des Clubs zu verfolgen, doch irgendwann wurde es so still, dass unklar war, was aus dem Konzept geworden ist. Mittlerweile finden, unter dem Namen K39, in der Location Veranstaltungen statt.

Jetzt im Jahr 2025 soll unter dem Namen Tokonoma ein Relaunch stattfinden. Dafür hat man sich eine ehemalige Werkstattshalle der Deutschen Bahn mit rund 1000 Quadratmetern in der Gutleutstraße ausgesucht. Bei dieser Adresse dürfte es bei vielen Nachtschwärmern klingeln: Der Club liegt nur ein paar Nummern weiter, in der Nähe vom Tanzhaus West. Auch das Konzept klingt etwas ähnlich, denn neben Events mit elektronischer Musik sollen auf dem Gelände weitere kulturelle Veranstaltungen stattfinden – Ausstellungen, Tanzperformances, Theater, Workshops, Konzerte und mehr.
Dieses Konzept erinnert stark an das auf dem Milchsackgelände, wo das Tanzhaus West beheimatet ist. Dort finden ebenfalls Theatervorstellungen, Konzerte und andere Events mit etwas anderen kulturellen Anspruch, abseits der elektronischen Musik statt. Das muss aber keineswegs negativ sein. Im Gegenteil: Vielleicht entsteht durch die Ansammlung beider Locations eine Art gegenseitige Befruchtung, und die Gutleutstraße entwickelt sich zu einer neuen Kulturmeile. Das ist natürlich meine optimistische Sicht, und die Zukunft wird zeigen, was daraus wird.

Das eigentliche Opening des Tokonoma war für Anfang Oktober geplant. Bereits zuvor fanden auf dem Gelände diverse erfolgreiche Open-Air-Veranstaltungen statt. Das große Eröffnungswochenende, das über zwei Tage gehen sollte, musste jedoch – offenbar wegen behördlicher Probleme – verschoben werden. Nun hat das Opening endlich am 31. Oktober stattgefunden, und Frankfurt hat damit einen neuen Club für elektronische Musik.
Der Club beschreibt sich selbst – als kulturelles Zentrum und lebendiges System, in dem Musik, Design und Gemeinschaft aufeinandertreffen. Die Betreiber möchten einen Ort schaffen, der auf Authentizität und Zusammenhalt setzt. Nicht nur Kultur zu beeinflussen, sondern Kultur zu leben.
Das Club-Konzept umfasst drei Floors sowie einen Außenbereich für Open-Air-Events. Die Atmosphäre wird als Mischung aus industrieller Rohheit und warmer, raffinierter Gestaltung beschrieben, inspiriert von japanischer Innenarchitektur. Bei den Line-ups setzt man neben internationalen Größen und Nischen-Acts vor allem auf lokale Crews, die in den Mittelpunkt gestellt werden. Der Community-Gedanke soll dabei ganz im Vordergrund stehen.

Dass viele Arbeiten am Club in Eigenleistung durch Freunde und Bekannte erledigt wurden, unterstreicht dabei die gemeinsame Vision des Teams.
Die ersten Events im Tokonoma findet ihr bereits in unserem Kalender. Zwar hält sich der Club bei Informationen zu Line-ups bislang noch etwas zurück, doch wir werden sehen, wie sich das in Zukunft entwickelt, und bemühen uns, die Termine regelmäßig in unseren Kalender aufzunehmen.
Es ist auf jeden Fall schön zu sehen, dass Frankfurt wieder etwas Neues im Nachtleben bekommt. Wir wünschen viel Erfolg und hoffen, dass daraus positive Synergien entstehen. Wir drücken den Machern die Daumen und werden das Projekt gespannt weiterverfolgen.
Link: tokonoma.club