Wüste, nichts als Wüste
Wie erklärt man jemanden die Welt von GTA 5? Nun, ich will es anhand meiner kleinen Erkundungstour mit Trevor versuchen klarer zu machen, denn nicht jeder kann mit dem Begriff “Open World” etwas anfangen, zumal dieser Begriff bei GTA 5 nochmals neu definiert wurde.
Zuerst sollte man sich vorstellen, das die Grafik und somit die Welt in GTA 5 verdammt detailreich ist und gut ausschaut, dafür dass diese auf veralteten Konsolen wie der Playstation 3 oder XBox360 läuft. Wenn ich also nun die Dinge, die ich gesehen und erlebt habe, beschreibe, ja dann kommt die Vorstellung, die man dabei im Kopf hat, recht nah an das Ergebnis im Spiel heran.
Trevor, also Ich im Spiel, besitzt einen ollen Jeep. Kein schickes Ding. Also bin ich damit erst einmal ab in die Werkstatt und habe die Karre ordentlich gepimpt. Durch seine kriminellen Geschäfte hat Trevor einiges auf der hohen Kante und so habe ich gleich mal eine komplette Runderneuerung der Karre vorgenommen. Neue Reifen, Farbe, Extras, Fahrwerk und Bremsen. Inklusive Nummerschild kann man alles seinem Wunsch anpassen. Nachdem ich ca. 20.000 bis 30.000 meiner Spieldollar damit verbraten habe, geht es auch schon raus in die große weite Spielwelt.
Der Himmel ist blau und die Sonne brennt, wie es sich für eine Wüstenstadt gehört. Mit dem Jeep nehme ich Kurs auf die nächste Hauptstrasse und fahre entlang am Küstenstreifen eines großes Sees in Richtung irgendwo. Auf der rechten Seite sind Kakteen, größere Felsen und viel viel Sand. Eben Wüste. Dazu verläuft parallel eine Zuglinie. Die Straße vor mir ist gut ausgebaut und Straßenschilder, deren Anweisungen ich aber eh ignoriere, säumen den Weg. Ich überhole verschiedene Autos, Traktoren oder auch einmal einen Quad. Dem Gegenverkehr weiche ich geschickt aus und drücke ansonsten aufs Gas. Wer soll mich schon aufhalten?
An einer Kreuzung warten Autos geduldig zum abbiegen. Ich könnte jetzt drumherum fahren aber ich entscheide mich dazu, mich brav anzustellen und zu warten. Aber warten liegt mir, Trevor, irgendwie doch nicht so. Ich drücke die Hupe. Ich drücke noch mal und noch mal. Ja ich bin gerade einer dieser Idioten, die hinter einem stehen und sehen, dass es nicht weitergeht, aber dennoch wie bekloppt hupen. In diesem Fall bleibt dies nicht ohne Konzequenzen. Aus dem Lastewagen vor mir steigt ein fluchender Fahrer aus, kommt auf mein Auto zu und zerrt mich aus der Karre. O.k. .. der weiß wohl nicht wer ich bin, denk ich mir so.
Doch da hab ich auch schon eine in die Fresse bekommen. So, jetzt ist Schluss mit lustig. Ich schlage zu. Bäm… und noch eine… und einen Tritt hinterher, bis der Kerl am Boden liegt. Nein, Gewalt ist keine Lösung in der echten Welt und ich mag sie auch nicht in der echten Welt, doch hier bin ich in der Rolle eines Typen, für den diese Art der Kommunikation etwas völlig Normales darstellt.
Sichtlich entspannt steige ich wieder in mein Auto ein und fahre los. Ich gebe Gas. Es gäbe zwar viel am Straßenrand zu entdecken, aber ich lasse irgendwelche Fabriken, Schrottplätze oder andere interessant aussehenden Gebäude an mir vorüberziehen. Ein Zug kommt mir auf den parallel laufenden Schienen entgegen. Er rattert mit den typischen Geräuschen eines Zuges an mir vorbei. Ab und an sehe ich aus den Augenwinkeln im Wüstenbereich Kojoten umherlaufen. Es hat etwas von einem Abenteuer, diese mir unbekannte Welt zu entdecken.
Langsam verändert sich die Landschaft. Es wird grüner und hügeliger. Ich fahre unter einer Brücke hindurch und links und rechts erheben sich Berge. Mein GPS zeigt mir an, dass die Straße bald zu Ende ist und ich bin gespannt, was mich am Ende erwartet. Eine normale Sackgasse oder gibt es dort etwas zu entdecken. Ich fahre weiter und sehe weiter vor mir ein Haus und dahinter ist auf einmal der Pazifik mit seiner unendlichen Weite. Ich fahre bis zum Ende der Straße, wo jetzt vor mir liegt ein Bootssteg liegt.